Nach dem Ableben des bisherigen Kommandanten KR Hans Koch Ende 1969 wird sein Sohn Hans Koch jun. neuer Kommandant und damit beginnt eine neue Ära für die FF Krumpendorf.
Hans Koch jun. wird in vielen Feuerwehrbelangen durch sehr innovative Gedanken bekannt, u.a. im Bereich Tauchwesen, Ölwehrgerätschaften und natürlich durch die Gründung der Internationalen Feuerwehr-Sternfahrt.
Aus den Einnahmen der 90-Jahr-Feier kann ein Ford Transit Mannschaftswagen angeschafft werden. Im Folgejahr wird die Feuerwehr Krumpendorf zur Stützpunktfeuerwehr ernannt. Viele Brände und massive Unwetter kennzeichnen die Sommermonate in diesen Jahren. Auch die neue Autobahn entlang des Wörthersees birgt große Gefahren in sich, Unfälle und Öleinsätze nehmen stark zu. Aus Personalmangel wird die Feuerwehr-Filiale Görtschach aufgelassen, somit hat Krumpendorf nur mehr eine Feuerwehr.
1973 müssen wir traurig zur Kenntnis nehmen, dass unser Feuerwehrarzt Dr. Gerhard Heyn plötzlich verstirbt – ein großer Verlust für den ganzen Ort. Aus Eigenmitteln kann die Feuerwehr in diesem Jahr eine neue Fahne anschaffen, die alte war ja von den Besatzungssoldaten als „Souvenir“ mitgenommen worden. Das Fest zur Fahnenweihe war so erfolgreich, dass auch ein Kommandofahrzeug – ein VW Passat – aus Mitteln der Feuerwehr angeschafft werden kann.
Mitte der siebziger Jahre hält uns auch der Pirkerbach immer wieder auf Trab, es kommt zu weitreichenden Überschwemmungen im Ort und die Feuerwehr muss tagelang im Einsatz stehen. Bald darauf wird der Bach dann reguliert und diese Einsätze hören auf. Der alte Tankwagen, ein Opel Blitz wird nach Keutschach verkauft, hatte er doch in Krumpendorf keine Verwendung mehr. Eine anderwertige Verwendung findet auch der Kameradschaftsraum der Feuerwehr: er muss der Volksschule für einige Jahre als Schulklasse wegen Platzmangel in der Schule dienen!
Ein bedeutendes Jahr war dann 1975: Neben einem mehrtägigen Einsatz bei einem Waldbrand am Schwarzgupf im Rosental setzt sich Kommandant Koch mit einem weitreichenden Gedanken durch: die 1. Internationale Feuerwehrsternfahrt findet in Krumpendorf statt.
An diesem internationalen Feuerwehrfest nehmen zu Beginn 276 Gäste aus mehreren Ländern teil. Heutzutage sind es bei dieser Veranstaltung meist mehr als 5000 Teilnehmer! Ein großer Gedanke aus dem kleinen Krumpendorf weht nach wie vor durch die europäische Feuerwehrwelt und nach wie vor ist Krumpendorf die Zentrale dieser kameradschaftlichen Idee.
Auch in Krumpendorf war das schwere Erdbeben von Friaul 1976 zu spüren. Kommandant Koch organisierte einen Hilfszug, der nicht nur dringend benötigtes Material ins Erdbebengebiet bringt, die Kärntner Kameraden leisten mehrere Tage auch Hilfe vor Ort im Bereich Gemona.
Nach längeren Bemühungen zieht die Volksschule wieder aus dem Feuerwehrhaus aus und wir haben wieder etwas mehr Platz. Bei der 2. Int. Feuerwehrsternfahrt sind dann auch schon mehr als tausend Teilnehmer zu verzeichnen, die Feuerwehr und auch die Tourismusbetriebe freuen sich sehr über den Erfolg.
Ende des Jahrzehnts nimmt dann die Übungs- und Einsatzintensität massiv zu: mehrere Öleinsätze am Wörthersee bringen den Kommandanten auf die Idee, ein Ölwehrfahrzeug anzuschaffen, das dann viele Jahre gute Dienste versieht. Auch an einer grenzüberschreitenden Übung in Eibiswald nimmt unsere Wehr so erfolgreich teil, dass im Folgejahr unsere Polonaise-Gruppe beim Feuerwehrball in Eibiswald auftritt. An der Landesübung der Kärntner Feuerwehren am Ossiacher Tauern nimmt unsere Feuerwehr ebenfalls in führender Position teil.
Ein schrecklicher Unfall reißt unseren Kameraden Kurt Kerschbaumer 1979 aus seinem jungen Leben und trifft uns schwer. Die gute Kameradschaft in der Wehr lässt uns aber auch über dieses Unglück gut hinwegkommen. Die gemeinsamen Schiausflüge und Besuche internationaler Feuerwehrgruppen im Ort festigen den Zusammenhalt der Kameraden.
Bei der Ausrüstung gibt es 1979 eine weitere Neuerung: die bisherigen schwarzen Einsatzuniformen werden durch neue grüne sogenannte „Europauniformen“ ersetzt – einheitlich in ganz Kärnten.